woraus ist Edelstahl?
Edelstahl nach seinen Werkstoffnummern
Bei den Edelstählen, die auf Grund ihrer Rostbeständigkeit in der Wasserversorgung eingesetzt werden können, spielt natürlich auch deren Verarbeitbarkeit eine Rolle. Dadurch wird die Bandbreite der verwendeten Werkstoffe weiter eingeschränkt, so daß wir uns auf die links angeführten Werkstoffe beschränken können.
Edelstähle dieser verschiedenen Werkstoffgüten sind im Handel erhältlich als Bleche verschiedener Stärke mit verschiedener Oberflächenqualität, als Stabmaterial, (Rund-, Vierkant-, Winkel-, Flachstahl), Rohre sowie als verschiedene Sonderprofile welche üblicherweise nur nach Kundenangabe abgewalzt werden.
Wählen Sie unten die Werkstoffe nach Ihren Nummern (z.B. 1.4301 ) um Genaueres zu erfahren.
- 1.4003 ist ein ferritischer, korrosionsträger Stahl mit etwa 11% Chrom und einem Nickel-Zusatz. Er ist weit beständiger als allgemeine Baustähle, aber kostengünstiger als die hochlegierten rost- und säure= beständigen Stähle. WNr. 1.4003 zeichnet sich durch eine Kombination guter Korrosionsbeständigkeit und Abriebfestigkeit mit hohen statischen und dynamischen Festigkeitswerten, guter Schweißbarkeit und problemloser Verformbarkeit aus. Schweißen nach allen bekannten Verfahren ist ohne Schwierigkeiten möglich. Die Eigenschaften des Stahls werden durch Gefügeänderungen in der Wärmeeinflußzone nur unwesentlich beeinträchtigt. Seine Anwendung findet WNr. 1.4003 am besten dort, wo bisher unlegierte oder niedrig legierte Stähle zur Erreichung besserer Korrosionseigenschaften durch Streichen oder Beschichten oberflächenbehandelt werden mussten, wo aber die Verwendung eines rostbeständigen Edelstahls aus Preisgründen ausschied. Einsatzbereiche sind insbesondere: Schienenfahrzeugbau - Personen- und Güterwaggons etc. Nutzfahrzeugbau - LKW-Aufbauten, Fördertechnik - Bandförderanlagen, Kippmulden etc. Maschinen- und Apparatebau - Wassertechnik, Klimabereich, Zuckerindustrie Agrartechnik - Silos, Stalleinrichtungen, Weinbaupfähle etc.
- 1.4016ist ein ferritischer, 17%iger Chromstahl mit guter Korrosionsbeständigkeit. Die Polierfähigkeit ist sehr gut, ebenso die Tiefziehfähigkeit und die Biegefähigkeit. Ein Streckziehen ist nur im begrenzten Umfang möglich. Beim Verformen ist zu beachten, daß der Stahl bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius zur Versprödung neigt. Die Kaltumformbarkeit wird verbessert, wenn man Werkstoff und Werkzeug auf 100-300 Grad Celsius erwärmt, was besonders bei Blechstärken über 3 mm zu empfehlen ist. Scharfe Abkantungen parallel zur Walzrichtung sind zu vermeiden. Ein Schweißen ist mit elektrischen Verfahren möglich, im Schweißbereich tritt jedoch eine Versprödung und eine Verminderung der Korrosionsbeständigkeit ein. Die Zerspannbarkeit ist mit der von legierten Einsatzstählen vergleichbar. Wie bei allen weichen Qualitäten muss mit der Bildung von Aufbauschneiden und einem behinderten Spannabfluß gerechnet werden. Verwendung: Der hohe Chromgehalt verleiht dem Stahl eine gute Beständigkeit gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit, sowie schwache Säuren und Laugen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig, z.B. für Haushalts- und Küchengeräte, im Gastgewerbe, bei der Nahrungsmittel- und Getränkeproduktion, in der Möbelindustrie, Innenarchiketur, Medizintechnik und in bestimmten Zweigen der chemischen Industrie, bei Sanitär-, Heizungs- und Klimaanlagen und in vielen anderen Bereichen.
- 1.4021 ist ein chromlegierter, nichtrostender Vergütungsstahl mit einem mittleren Kohlenstoffgehalt. Er wird stets im vergütenen Zustand verwendet. Eine gute Korrosionsbeständigkeit ist nur dann gewährleistet, wenn die Oberfläche fein geschliffen ist. Die Polierfähigkeit ist sehr gut. Ein Schweißen ist nur unter Anwendung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen möglich und ist im allgemeinen nicht zu empfehlen. Die Zerspannbarkeit ist mit der legierter Vergütungsstähle vergleichbar und bereitet keine sonderlichen Schwierigkeiten. Verwendung: Der Stahl kann überall dort eingesetzt werden, wo Bauteile, Geräte und Instrumente, die eine mittlere Festigkeit aufweisen sollen. einer Einwirkung von Wasser, Wasserdampf oder Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Er findet eine weite Verbreitung im Maschinenbau, Turbinenbau, Pumpenbau, für Armaturen, Haushaltsgeräte, Sportartikel, medizinische und chirurgische Instrumente etc.
- 1.4104 ist ein vergütbarer, rostsicherer Automatenstahl mit 17% Chrom und Molybdänzusatz, der zur Verbesserung der Zerspannbarkeit mit Schwefel legiert ist... Durch den höheren Schwefelgehalt wird die Korrosionsbeständigkeit und die Zähigkeit herabgesetzt. Für Kaltumformung ist diese Qualität nicht geeignet, ebenfalls nicht für Verbindungsschweißungen. Verwendung: Für Drehteile bei Automatenarbeiten, wenn keine erhöhten Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit gestellt. werden.
- 1.4301 ist ein austenitischer, säurebeständiger 18/10 Cr-Ni-Stahl, der wegen seines niedrigen Kohlenstoffgehaltes nach dem Schweißen bei Blechstärken bis 5 mm auch ohne nachträgliche Wärmebehandlung interkristallin beständig ist. Er ist für eine Temperaturbeanspruchung bis 300 Grad Celsius zugelassen. Bei höheren Arbeitstemperaturen sollte der titanstabilisierte Stahl nach WNr. 1.4541 verwandt werden.Die Schweißbarkeit ist nach allen elektrischen Verfahren gut, ein Gasschmelzschweißen sollte nicht angewendet werden.Der Stahl hat eine sehr gute Polierfähigkeit und eine besonders gute Verformbarkeit durch Tiefziehen, Abkanten, Rollformen etc.Bei der Zerspannung muß wegen der Neigung zur Kaltverfestigung aus hochlegiertem Schnelldrehstahl oder Hartmetall gearbeitet werden.Verwendung: Der Stahl ist gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit, Speisesäuren, sowie schwache organische und anorganische Säuren beständig und hat sehr vielfältige Verwendungsmöglichkeiten wie z.B. in der Nahrungsmittelindustrie, bei der Getränkeproduktion, in der Pharma- und Kosmetikindustrie, im chemischen Apparatebau, in der Archiktektur, im Fahrzeugbau, für Haushaltsgegenstände und Geräte, für chirurgische Instrumente, im Schank- und Küchenbau, bei Sanitäranlagen, für Schmuckwaren und Kunstgegenstände
- 1.4305 ist ein austenitischer 18/10 Cr-Ni-Stahl, der zur Verbesserung der zerspannbarkeit mit Schwefel legiert ist, so das eine Bearbeitung auf Automaten möglich ist. Durch den höheren Schwefelgehalt wird die Korrosionsbeständigkeit herabgesetzt. Sie ist besser als beim Werkstoff 1.4104 und entspricht etwa der von Werkstoff 1.4016.Für Kaltumformung ist diese Qualität nicht geeignet, ebenfalls nicht für Verbindungsschweißungen. Verwendung: Für Drehteile bei Automatenarbeiten, wenn eine bessere Korrosionsbeständigkeit als bei Werkstoff 1.4104 gewünscht wird.
- 1.4541 Korrosions- und Hitzebeständigkeit: Dieser Werkstoff besitzt eine hervorragende Beständigkeit gegenüber einer Vielzahl von aggressiven Medien einschließlich heißer Erdölprodukte, Dampf und Verbrennungsgase. Im Dauerbetrieb an Luft gute Oxidationsbeständigkeit bis ca. 900ºC, bei Temperaturwechsel bis ca. 800ºC. Bei Betrieb in Kohlendioxid beständig bis 650ºC. Schweißbarkeit und mechanische Eigenschaften: Nach allen bekannten Schweißverfahren gut schweißbar. Er ist mit Ti als Karbidbildner legiert und deshalb kornzerfallsbeständig gemäß DIN 50914, so dass unabhängig vom Querschnitt eine thermische Nachbehandlung nach dem Schweißen nicht erforderlich ist. Der Werkstoff zeichnet sich durch gute Duktilität aus. Für spannabhebende Bearbeitung sind nur gut geschliffene Werkzeuge zu verwenden, da andernfalls eine starke Oberflächenverfestigung stattfindet, die eine weitere Bearbeitung erschwert. Einsatzgebiete: Kernkraft (auch in flüssigem Natrium), Instrumentierung im Reaktorbau, chem. Apparatebau (sehr gute Korrosionsbeständigkeit), z.B. Herstellung von Azetyl- und Salpetersäure, Wärmetauscher, Glühöfen, Papier- und Textilindustrie, Erdölverarbeitung und Petrochemie, Fett- und Seifenindustrie, Nahrungsmittelgewerbe, Molkerei- und Gärungsbetriebe.